Informationen zu Workshops, Diskussionsrunden und Vorträgen
am 25. September


Sie haben die Möglichkeit zwischen verschiedenen Workshops und der Vorstellung von Projektspots zu wählen, die parallel zueinander stattfinden. Die Auswahl erfolgt über das Anmeldeformular entsprechend Ihrer angegebenen Präferenzen.

Die Angebote erstrecken sich über die gesamte Arbeitsphase (15:30–17:30 Uhr). Wenn Sie sich für einen Workshop entscheiden, können Sie zwischen insgesamt fünf Angeboten eines auswählen.


Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Organisationsteam der Agentur familie redlich, das Sie werktags von 9:00 bis 18:00 Uhr unter der Telefonnummer +49 176 1111 12 36 oder per E-Mail unter bpb-nahdran25@familie-redlich-events.de erreichen.

Keynote

Keynote: Polarisierung in der Gesellschaft: Was tun gegen wachsende Gräben?

Polarisierung und gesellschaftliche Spaltung sind Schlagworte, die in öffentlichen Debatten oft Besorgnis auslösen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff der affektiven Polarisierung, und warum spielen Emotionen dabei eine so zentrale Rolle? In ihrer Keynote wird Dr. Ronja Demel zunächst das Phänomen der Polarisierung differenziert beleuchten: Welche Formen gibt es, welche Funktionen erfüllt Polarisierung in einer lebendigen Demokratie – und wann wird sie tatsächlich problematisch? Darüber hinaus liegt der Fokus darauf, welche Ansätze und Maßnahmen aus wissenschaftlicher Perspektive geeignet erscheinen, um Polarisierungstendenzen zu begegnen und Vertrauen zu fördern. Dabei werden insbesondere Erkenntnisse vorgestellt, die Anknüpfungspunkte für das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteur/-innen bieten. Ziel des Vortrags ist es, Einblicke in aktuelle Forschung zu geben und eine fundierte Grundlage für den Austausch darüber zu schaffen, wie Polarisierung erkannt und ihr begegnet werden kann.

Über die Vortragende
Dr. Ronja Demel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie wurde 2022 an der Universität Göttingen mit einer Arbeit zu moralischen Urteilen promoviert. Derzeit ist sie Teil des Projektleitungsteams im Forschungsverbund „Umgang mit affektiver Polarisierung. Wie Zivilgesellschaft sozialen Zusammenhalt fördert“ und untersucht dort insbesondere den Einfluss von Empathie und Persönlichkeitseigenschaften auf affektive Polarisierung sowie Intergruppendynamiken. Darüber hinaus beschäftigt sie sich in ihrer Forschung mit Fragen zu Intergruppenprozessen, Diskriminierung und politischen Einstellungen.

Angebote im Detail

Workshop 1: Sicher Kommunizieren: Sicher Veranstaltungen gestalten

Vor dem Hintergrund zunehmend polarisierender gesellschaftlicher Debatten gewinnt die Frage an Bedeutung, wie die Sicherheit von Teilnehmenden bei öffentlichen Veranstaltungen gewährleistet werden kann. Dabei geht es nicht nur um organisatorische Vorkehrungen, sondern auch um den Umgang mit Störungen, provokativen Auftritten oder populistischen Positionen. Wie lässt sich ein Raum gestalten, der Kontroverse zulässt, ohne die Grenze des demokratischen Dialogs zu überschreiten?

Das Kulturbüro Sachsen hat insbesondere aus der Arbeit in ländlichen Räumen hierbei viel Erfahrung sammeln können. Vorgestellt und diskutiert werden grundlegende Informationen zu Veranstaltungszielen und -organisation und praktische Hinweise. Zudem werden konkrete Fallbeispiele diskutiert, um Herausforderungen und Handlungsoptionen praxisnah zu beleuchten.

Leitung: Susanne Feustel vom Kulturbüro Sachsen ist Politikwissenschaftlerin und Bildungsreferentin mit Fokus Demokratiepädagogik und GMF-Prävention

Workshop 2: Dialogbasiert kommunizieren: demoSlam – verstehen ohne einverstanden zu sein – ein Schnupperworkshop

Der demoSlam Schnupperworkshop ist ein interaktives Format, der den Teilnehmenden die Grundprinzipien und Techniken des demoSlam-Formats in einer wertschätzenden und offenen Atmosphäre näherbringt. Zunächst lernen die Teilnehmenden, wie demoSlam dazu beitragen kann, polarisierende Diskussionen konstruktiver zu gestalten und einen Dialog zu ermöglichen, der über die klassischen Pro-Contra-Logik hinausgeht.

Es schließen sich die Phasen des Erlernens von spezifizierten Techniken (nicht-konfrontativer, unbeschwerter Meinungsaustausch, aktives Zuhören, wertschätzende Kommunikation), praktische Übungen (kontroverse Themen, Haltung der Offenheit und des Verstehens) und eine Reflexionsrunde (Aha-Erlebnisse, neue Erkenntnisse festigen und im Alltag anwenden) an.

Leitung: Leonie Pessara war Slammerin bei der Weltpremiere von demoSlam in Jekaterinburg 2018. 2019 hat sie erfolgreich das demoSlam-Train-the-Trainer-Seminar in Berlin für Slammer:innen-Alumni absolviert. Seit 2021 ist sie Projektkoordinatorin bei MAGNET - Werkstatt für Verständigung. Sie kennt demoSlam als Slammerin, Trainerin und Organisatorin. Leonie hat Erfahrung im internationalen Hochschulbereich, interkultureller Kommunikation und Qualitätssicherung von Studiengängen. Sie war Stipendiatin der deutschen Studienstiftung und hat mehrere Jahre in Russland studiert und gearbeitet, unter anderem an der deutschen Botschaft Moskau. Leonie hat das Konzept für demoSlam@school im Rahmen des “MITWIRKEN”-Programms der Hertie-Stiftung mitentwickelt und innerhalb eines Jahres zur erfolgreichen und flexibel adaptierbaren Durchführung gebracht. Zur Zeit setzt sie die nachhaltige Verankerung des Dialogformats im ländlichen Raum in Kooperation mit Partnerkommunen um.

Workshop 3: Diskriminierungsfrei kommunizieren: Besorgte Bürger und Antirassismus – wie gelingt der Dialog?

Wie gelingt es, in einer vielfältigen Gesellschaft respektvoll mit Andersdenkenden im Gespräch zu bleiben – auch bei kontroversen Themen? In diesem Workshop geht es anhand konkreter Beispiele aus der Praxis (u. a. Hotline für besorgte Bürger) darum, wie eine wertschätzende und diskriminierungsfreie Gesprächs- und Streitkultur gelingen kann. Diskutiert wird, wie diskriminierende Narrative in gesellschaftliche Diskurse einsickern und welche Bedeutung eine wertebasierte Kommunikationsarbeit, kritische Selbstreflexion und bewusste Sprachverwendung haben, um polarisierenden Narrativen langfristig etwas entgegenzusetzen.

Leitung: Ali Can
Als Initiator der "Hotline für besorgte Bürger" sowie des globalen Antirassismus-Hashtags #MeTwo wurde Ali Can national wie international als Aktivist bekannt. 2019 eröffnete er in Essen das von ihm mitgegründete "VielRespektZentrum". Seit 2022 betreibt er das Diversity Lab, ein Schulungszentrum für Diversity, Engagement und Rassismus. Für sein Engagement wurde Ali Can mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Jugenddemokratiepreis.

Workshop 4: KI basiert kommunizieren: Faktenwerkstatt KI

Im Rahmen der Faktenwerkstatt geht es um eine praktische Auseinandersetzung mit KI im Kontext politischer Bildung. Mit Blick auf das Thema der Tagung fokussiert der Workshop die Automatisierung von Sprache, automatisierte Narrative und damit einhergehende Auswirkungen auf demokratische Prozesse. Gleichzeitig geht es aber auch um die Frage, wie im Bereich Demokratiebildung „KI Kompetenz“ geschaffen werden kann, wie moralische Grundlagen für die Handhabung von KI entwickelt werden können und was das konkret für Demokratiearbeit beispielsweise im Verein bedeutet.

Leitung: Maximilian Wendisch (Politik zum Anfassen)

Politik zum Anfassen e. V. entwickelt seit 2006 innovative Formate politischer Bildung. Ziel ist es, demokratische Prozesse erfahrbar zu machen. Mit Planspielen, digitalen Tools, Beteiligungsprojekten und Workshops fördert der Verein politisches Verständnis und Medienkompetenz. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass Demokratie nur dann stark bleibt, wenn Menschen sie verstehen, mitgestalten und sich verantwortlich einbringen.

Workshop 5 entfällt


6: Projektspots - Dialogprojekte stellen sich vor

Moderiert durch Katharina Reinhold werden in diesem Angebot unterschiedliche dialogorientierte Initiativen vorgestellt.

Platz nehmen für Demokratie

Haben Sie einen Moment Zeit? Was bewegt Sie gerade?“ – Dies ist die Einladung, die Diskursbegleiter/-innen des Demokratiezugs den Fahrgästen aussprechen, wenn sie in die Straßenbahnlinie 1 in Kassel einsteigen. Es ist der Beginn einer Reise, die nicht nur dazu einlädt zuzuhören, sondern auch sich auf unterschiedliche Meinungen und Perspektiven einzulassen – selbst wenn diese kontrovers sind.

Vorgestellt durch: Elin Kurtz (Schlachthof Kassel)

Zusammen im Dialog

Die Wissensplattform Zusammen im Dialog bündelt Erkenntnisse, Modelle und Beispiele, wie der gesellschaftliche Umgang miteinander verbessert werden kann. Sie vermittelt Möglichkeiten, wie Konflikte benannt und so bearbeitet werden können, dass ein offenes, demokratisches Miteinander bestehen bleibt.

Vorgestellt durch: Theresa Ostertag (Gegen Vergessen – für Demokratie e. V.)

„e-Bert" Politische Bildung im Chat

e-Bert führt die Spieler/-innen im Chat durch europafeindliche Stimmungsmache, Klimamythen oder demokratiefeindliche Parolen, wie man sie so oder so ähnlich auch im Internet und in politischen Debatten findet. Der oder die Spieler*in wählt unter vorgegebenen Antwortmöglichkeiten aus und erfährt, wie sich damit das Gespräch weiterentwickelt. Wie gelingt eine faire und überzeugende Debatte im Internet? Das kann hier ausprobiert werden.

Vorgestellt durch: N.N.

Werkstatt der Mutigen

Die Werkstatt der Mutigen ist ein Format, das Bundespolitik und Regionale Gestalter/-innen ins gemeinsame Wirken bringen möchte. Im regelmäßigen Turnus kommen sie für ganz Deutschland zusammen, um Lösungen, die vor Ort funktionieren, gemeinschaftlich für das ganze Land weiterzuentwickeln. Zusätzlich richten Regionale Gestalter/-innen, auch gemeinsam mit Bundestagsabgeordneten, Regionale Werkstätten der Mutigen im ganzen Land aus.

Vorgestellt durch: André Kranich (Flechtwerk Almerswind), Chris Häßner (Spendenparlament, goals connect)